22. ITT 2006
17.September bis 24. September 2006
Die internationalen
Teleskoptreffen in Kärnten haben schon seit 22 Jahren Tradition. Das ITT
ist das erste große Teleskop Treffen in Europa. Das ITT steht nicht nur für einen besonders guten Sternenhimmel, wie er nur in den Bergen möglich ist, sondern auch für Gemütlichkeit, Komfort und natürlich auch für eine herrliche Natur in Kärntens Bergwelt. Wen wundert es, daß mehr und mehr Hobbyastronomen das ITT mit einem Kurzurlaub, auch mit der ganzen Familie, verbinden. Drei große und gut ausgestattete Gasthöfe direkt am Treffareal, ermöglichen die komfortable und doch preiswerte Unterbringung von weit mehr als 100 Personen. Die Gasthöfe sind perfekt abgedunkelt, so daß es keine Probleme mit Streulicht gibt, wie es die Aufnahme rechts oben gut demonstriert. Nur wenige Fahrminuten in Richtung Tal gibt es ebenfalls Übernachtungsmöglichkeiten in großer Anzahl. Für die Leute, die es noch naturverbundener mögen, besteht die Erlaubnis, mit Wohnmobilen oder Campingbussen zu kommen. Auf den Wiesen gibt es Aufstellungsmöglichkeiten in großer Zahl, die auch gerne genutzt werden. Genau genommen, findet das ITT an vier Tagen statt, immer von Donnerstag bis Sonntag, wobei der Sonntag bereits Abreisetag ist. Aber bereits am Wochenende davor finden sich viele Teilnehmer am Berg ein und ebenso viele bleiben auch gerne mal eine Woche länger. Die herrliche Natur, der ultimative Sternhimmel und der angenehme Komfort durch die drei Berghotels machen es möglich. Die nachfolgenden Impressionen geben Ihnen einen Eindruck, wie das 22. ITT in Kärnten auf der Emberger Alm verlaufen ist. Viel Spaß beim Lesen. |
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Sonntag - 17.September
total überraschend klarte es auf ... wir konnten einen ersten Blick auf die
Sterne erhaschen ... aber nur für eine Stunde, dann
war der Zauber vorbei ... aber gegen 2h verzogen sich die Wolken nochmals ..
habe ich mir zumindest sagen lassen.
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Montag - 18. September
Was macht man an einem trüben Tag ... man macht das Beste draus und erkundet die
Bergwelt.
Zweisee ist immer ein attraktives Ziel. Die angekündigte Gehzeit ist etwa 2 1/2
Stunden - wir haben es
in etwa 1 1/2 Stunden geschafft. Selbst leichter Regen oder Nebel hat uns den
Genuß der Bergwanderung
nicht genommen, im Gegenteil, die Beleuchtungsverhältnisse waren komplett
anders, als bei Sonnenschein .... faszinierend:::
Die Mühe hat sich gelohnt ... Zweiseen liegt auf gut 2200 Meter - ein herrliches Panorama...
Am Gipfel angekommen - ein wenig geschafft aber glücklich!!!
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Dienstag 19. September
Es klart auf - langsam eröffnet sich das herrliche
Bergpanorama den Blicken der ersten Teilnehmer.
Dieser Blick macht das Teleskoptreffen in Kärnten so einzigartig, es wird still,
wenn sich die Wolken ins Tal
senken und diese Weite frei geben.
Gegen Nachmittag sind wieder ein paar Wolken aufgezogen - nach
einem herrlichen Tag. Die
tiefer stehende Sonne und die unterschiedlich dichten Wolken bringen herrliche
Impressionen hervor.
Das schönste ist aber, daß sich diese Wolken in den Abendstunden aufgelöst
haben. Die Nacht
war herrlich. Die Region des Nordamerika Nebels war locker mit dem bloßen Auge
erkennbar.
Die Milchstraße hatte eine gekörnte Struktur, man meinte, die Milliarden Sonnen
mit bloßem Auge
erkennen zu können. M-13 und auch M-33 waren locker mit dem bloßen Auge
erkennbar. Die
Grenzgröße war eindeutig jenseits von 7 Mag .... genial !!!!
M-11 - 300 Sekunden belichtet, durch einen 200/1000mm Newton -
mit der Canon 20DA
( Aufnahme vom Autor )
In den Morgenstunden wurden wir noch von einem herrlichen Schauspiel, wie es nur in der Bergwelt zu bestaunen gibt, belohnt.
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Mittwoch 20. September
Auch auf den Wiesen finden sich die ersten Teleskope ein -
einsam und alleine steht der imposante Schiefspiegler
da und wartet auf eine herrliche Nacht - eine schöne Impression.
Auch meine Kollegen aus München treffen ein, in freudiger Erwartung werden die Teleskope aufgebaut, die Nacht verspricht wieder schön zu werden.
Auch diese Nacht gehört uns - das Teleskop ist bereits fertig
für die Nacht - es sollte wieder eine sehr
schöne Nacht werden, die der vorherigen in nichts nachstehen sollte.
Der Alpengasthof - perfekt abgedunkelt - wie es diese Langzeit-Belichtung zeigt.
Hinter den Teleskopen herrscht rege Betriebsamkeit, die Sterne
und die Teleskope sind das Zentrum, die Amateurastronomen
wirken wie Schemen, fast geisterhaft.
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Donnerstag 21. September
Der Parkplatz ist schon gut voll und auch die Wiesen füllen
sich. Der Maksutov Cassegrain von TEC mit 200mm Öffnung
findet natürlich eine Menge Bewunderer und zeigt natürlich auch während der
Nacht ein beeindruckendes Bild.
Die Wiesen ziehen viele Sternfreunde an, man ist hier nicht so
dicht gedrängt, wie auf dem Parkplatz - einfach auch näher
an der Natur - ruhiger und entspannter ...
Gerade für Astrofotografen sind die großzügigen
Aufstellungsflächen in den Wiesen optimal , man ist für sich und doch
ein Teil des Treffens.
High Tech in der Natur - auch dieses Gerät wird hauptsächlich fotografisch eingesetzt, mit entsprechend guten Ergebnissen.
Die Wiesen sind besonders angenehm für Sternfreunde, die in
ihren Wohnmobilen oder Autos übernachten. Mehr und mehr Sternfreunde
nehmen sich fürs ITT einfach einen Leihwagen und übernachten im Wagen, wie in
einem Zelt. Leider herrscht ja in den Bergen absolutes
Zeltverbot aber für Wohnmobile und auch größere Autos haben wir eine
Sondergenehmigung.
Stephans Dobson - fertig für die Beobachtung - ein schönes und doch kompaktes Gerät.
Noch vor ein paar Tagen war der Schiefspiegler alleine, nun ist rund um dieses beeindruckende Instrument rege Betriebsamkeit.
Besonders freut es mich, daß auch die Kärntner Hobbyastronomen
sich jedes Jahr einfinden. Ein Stammlatz auf den Wiesen ist immer
sicher. Auch das ITT hat seinen Ursprung in der Astronomischen Vereinigung
Kärntens.
Die "AVK" unterhält ein gut laufendes Planetarium und eine Volkssternwarte mit
einem der wenigen Wachter Coude Refraktoren ( 225mm Öffnung )
in Klagenfurt und eine semiprofessionelle Sternwarte mit einem RC ( 600mm
Öffnung ) auf ca. 2000 Meter Höhe.
Am Abend zieht leider Nebel auf, gespensterhaft erscheint die
Stimmung. Aber auch diese Nacht hat etwa drei Beobachtungsstunden
für uns parat - unter perfekten Bedingungen. ... Gerne gebe ich 7-8 Stunden im
Tal für drei Sternstunden in 1800 Meter Höhe her.
Freitag 22. September
Nach dem Auflösen des Nebels steht unter traumhaften
Bedingungen die Sonne am Programm.
Wolfgang Lille zeigt interessierten Sternfreunden unser Zentralgestirn in
H-Alpha. Sehr gute Transmission
zeigt auch während des Tages Details, die aus dem Tal kaum möglich sind.
Etwas geschafft von den Nächten - aber glücklich - Das TS Team mit den eigenen Teleskopen.
Vom Occulum Verlag werden Bücher und Zeitschriften präsentiert - und natürlich auch rege gekauft.
Der Stand von TS ist , wie immer , gut umlagert. Jede Menge Geräte und Zubehör wurden präsentiert.
Die Ferngläser sind bereit zur Beobachtung - auf einer Multifunktionshalterung.
Die lauen Temperaturen lassen die Hüllen fallen - die letzten
Sonnenstrahlen auf die Haut - kalte und neblige Herbsttage kommen
noch früh genug.
Leider sollte am Abend doch wieder Nebel kommen - Zeit für ein
gemütliches Beisammensein im Alpengasthof. Die Stimmung wird
für keinen Augenblick getrübt. Als kleines Dankeschön öffnet sich auch diese
Nacht die Nebelschicht und gibt den Blick auf den
herrlichen Kärntner Sternenhimmel frei, zwar nur für wenige Stunden aber die
werden genutzt.
Auf den Wiesen herrscht, sobald der Nebel verschwunden ist, rege
Beobachtungstätigkeit.
Eine schöne Stimmung - natürlich wurde nur Rotlicht verwendet - die Rücksichtnahme am ITT war wirklich hoch.
Samstag 23. September
Der wichtigste Tag des ITTs - Auch heute reisen noch viele
Sternfreunde an, über 200 Leute befinden sich am Treffgelände und als
am späten Vormittag die Sonne hervorkommt ist die Stimmung herrlich.
Auf der Terrasse des Alpengasthofes wird noch das späte Frühstück oder bereits das erste Bierchen konsumiert.
Das Gasthaus Dünhofen erwacht ebenfalls langsam. Auch dieses
Gasthof befindet sich am ITT Gelände und bietet preiswertere
Unterkünfte oder sogar Massenlager.
Auch für unsere jung gebliebenen Teilnehmer gibt es jede Menge Aktivitäten.
Sportliche Betätigung ist groß geschrieben. In den Gasthöfen
findet man gut ausgestattete Saunen, einen Fitness Raum oder ein
Entspannungs-Areal vor. Außerhalb lockt das Tischtennis.
Der 20" Dobson von Matthias - ein Gigant unter dem
Sternenhimmel aber noch richtig kompakt und von
einer Person aufzubauen.
Eine beachtliche Leistung - nicht nur das Gerät wurde selbst
gebaut, auch der Spiegel wurde von dem österreichischen
Sternfreund selbst geschliffen.
Interessierte Sternfreunde rund um den Astro Physiks Refraktor - eine Augenweide .. wie immer.
In Ermangelung himmlischer Objekte müssen wohl irdische her halten. Bei diesem herrlichen Panorama aber kein Problem.
Auch mein Teleskop sollte mal abgebildet sein - ein GSO Newton
200/1000mm auf der
Celestron Montierung CGE - hauptsächlich im fotografischen Einsatz
Der Parkplatz - im Gegensatz zu den Wiesen, ist hier alles etwas enger gestaffelt aber auch das hat seinen Reiz.
Obwohl es immer mehr gute Instrumente zu kaufen gibt, ist der
Selbstbau nach wie vor populär. Im Gegenteil -
ich habe den Eindruck, daß gerade im Dobson Bereich mehr und mehr wieder selbst
gebaut wird. Der Anteil an
derartigen Geräten wird beim ITT immer höher.
Auch in dem Alpengasthof ist einiges geboten - neben angenehm
ausgestatteten Gasträumen, steht uns ein eigener
Vortragsraum zur Verfügung. Ein Beamer, Computer Anschluß, Internet, Dia
Projektor, Leinwand .... sind bereits
vor Ort - auch heuer sind von Donnerstag bis Samstag wieder laufend Vorträge -
ein herzliches Dankeschön an
die vielen Vortragenden.
Auch die Nacht von Samstag auf Sonntag war durch Nebel
beeinträchtigt. Zumindest eine gute Stunde am Abend war es klar.
Einige Sternfreunde haben da bereits das Treffen verlassen - zu früh, wie es
sich herausgestellt hat. Die 2. Nachthälfte war
einfach brilliant. Der Nebel ist komplett ins Tal gegangen und hat den Blick auf
den ungetrübten Sternenhimmel frei gegeben.
Sonntag 24. September
Der Sonntag ist für die meisten Teilnehmer bereits der
Abreisetag - es ist immer eine recht sonderbare Stimmung am Gelände aber mehr
und mehr Sternfreunde
entschließen sich, nicht nur früher zu kommen, sondern auch länger zu bleiben.
Aussicht auf das 23.ITT
Auch ich werde dies kommendes Jahr so halten. Das 23. ITT
findet vom 05. bis 07. Oktober statt. Wir haben uns bewusst für den späteren
Termin entschieden,
um zum einen wieder diese Überschneidungen mit den anderen Teleskoptreffen zu
verhindern. Heuer war das ein sehr großes Problem. Ein weiterer Grund ist aber
der
Nebel, der im Oktober auf der Alm kein Problem mehr darstellt.